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Sinn der Formen: Wie winzige Einzeller es schaffen, Architektur, Technik und Kunst zu inspirieren, zeigt die Sonderausstellung "Diatomeen - Formensinn" im Phyletischen Museum Jena. Rund um die vielfältigen Kieselalgen kann man dort bis Oktober 2010 über 120 Exponate aus 900 000 Jahren Erdgeschichte in 11 Vitrinenkapiteln und interaktiven Installationen bestaunen. Neben historischen Exponaten ... aus Wissenschafts-, Design- und Kunstgeschichte finden sich aktuelle Architektur- und Design- objekte sowie Entwürfe von Studierenden, die ihre eigene gestalterische Auseinander- setzung mit dem Thema reflektieren. Wie nähern sich Designer der Natur? Wie verlaufen die Prozesse des konstruktiven Verstehens und Transformierens von Naturphänomenen in neue Produkte? Diese Fragen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung, in der die Faszination der Designer für die Schönheit und Funktionalität der Kieselalgenstrukturen spürbar wird. Basierend auf einer Idee von Professor Dr. Martin S. Fischer, Direktor des Phyletischen Museums, realisierten 15 Master-Studierende diverser gestalterischer Disziplinen der Bauhaus-Universität Weimar das Projekt zusammen mit dem Kurator und künstlerischen Mitarbeiter Felix Sattler. Ungewöhnlich daran: Nicht nur die Ausstellungsgestaltung - auch die inhaltliche Arbeit wie wissenschaftliche Recherche, kuratorische Konzeption, konservatorische Fragen und nicht zuletzt die Produktion der Schau lag in den Händen des interdisziplinären Uni-Teams.

TLZ Jena 23.10.2009

Kieselalgen zwischen Biologie, Kunst und Design: Die Sonderausstellung "Diatomeen - Formensinn" im Phyletischen Museum widmet sich ab heute dem nur durch das Mikroskop sichtbaren Einzeller, der durch seine Beschaffenheit und Form fasziniert und inspiriert. Die Studenten Johannes Christoph Elze, Elisabeth Kaufmann und Nina Gerlach der Bauhaus-Universität waren maßgeblich an der ... Gestaltung beteiligt. Die feierliche Eröffnung findet heute 18 Uhr mit einer Laudation von Prof. Dr. Berthold Burkhardt statt. Mehr Informationen zur Sonderausstellung gibt es in der morgigen Ausgabe zu lesen.

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Seit sie vor knapp 200 Jahren erstmals unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden konnten, faszinieren sie Wissenschaftler wie auch Künstler und Architekten. Die Diatomeen, so der Fachbegriff für Kieselalgen, stehen im Zentrum einer Sonderausstellung im Phyletischen Museum, die am Freitag Abend gegen 18 Uhr eröffnet wird. Kurz vor der morgigen Vernissage glich ... die Ausstellung heute noch einer Baustelle. Überall waren Studenten der Bauhaus-Universität Weimar am werkeln. Die Medienwissenschaftler, Künstler und Designer haben ein Jahr lang Form und Esthätik der winzigen Lebewesen ergründet, um eine Schau für das Museum zu konzipieren. Wenn wir uns die Zähne putzen, das Katzenklo mit Streu befüllen, oder eine Wand streichen, sind oftmals Kieselalgen mit im Spiel. Die Oberflächenformeln der Kieselalgenpanzer beflügelten aber auch die Kreativität von Produktdesignern. In der Architektur sind Diatomeen Formvorlage und Vorbild für Leichtbaukonstruktionen. Jenaer Architekten errangen beispielsweise mit diesem Modell den zweiten Platz bei einem Städtebauwettbewerb für einen Bahnhof in Luxemburg. Ein anderes, sehr interessantes Ausstellungsobjekt ist dieses Multimediaboot, das die Bauhaus Studenten konstruiert haben. Zur öffentlichen Vernissage am Freitag wird Prof. Berthold Burkhardt, eine Koryphäe auf dem Gebiet der Tragwerksplanung, die Eröffnungsrede halten.